Aserbaidschan hat den Bau einer Bahnstrecke im Sangesur-Korridor zur Hälfte abgeschlossen. Der aserbaidschanische Abschnitt der 110 km langen Strecke mit neun Stationen soll Ende 2024 fertiggestellt werden. Mit der neuen Verbindung strebt Aserbaidschan eine freie Durchfahrt durch den Süden Armeniens an, um eine direkte Verbindung zur aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan zu schaffen. Obwohl die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan angespannt bleiben, hat Aserbaidschan fast 70 km der geplanten Bahnstrecke bis zur armenischen Grenze errichtet. Die Bedeutung des Korridors für Aserbaidschan liegt in der potenziellen Integration in den Mittleren Korridor, der eine alternative Route zu den bestehenden Verbindungen durch Russland und über See darstellt. Als Alternative zum Sangesur-Korridor vereinbarte Aserbaidschan mit dem Nachbarn Iran im Süden die Nutzung einer Strecke durch iranisches Gebiet, die ebenfalls Bauarbeiten erfordert, einschließlich der Errichtung von Grenzbrücken.
