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Schweiz

Projekt für fahrerlose Züge aus Geldmangel gestoppt

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben ein Projekt zur Einführung fahrerloser Züge in der Schweiz, insbesondere auf der Gotthard-Tunnelstrecke, wegen Geldmangels gestoppt. Die SBB hatten ursprünglich geplant, eine Lokomotive mit automatischer Zugsteuerung (ATO) für den Schienengüterverkehr zu beschaffen und zu testen, die Ausschreibung aber kürzlich zurückgezogen und dies mit der verschlechterten finanziellen Situation der SBB begründet. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hatte kürzlich zu mehr Kosteneffizienz im öffentlichen Verkehr aufgerufen. Ein BAV-Sprecher bezeichnete die finanziellen Engpässe der SBB als unklar, da die zur Verfügung stehenden Mittel in der Regel vier bis fünf Jahre im Voraus bekannt seien. Da ATO auf noch zu entwickelnden Funktionen basiere, stehe die Technologie derzeit nicht im Fokus des BAV. Die staatliche Finanzierung der SBB ist bereits ein umstrittenes Thema im Schweizer Bundesparlament. Im Dezember 2023 beschloss der Nationalrat einen einmaligen Kapitalzuschuss von 1,22 Mrd. Euro (1,15 Mrd. CHF) an die SBB, während die Finanzkommission eine Reduktion auf 635 Mio. Euro vorschlägt. Die SBB betonen jedoch, dass die ATO-Betriebsversuche nicht definitiv abgesagt sind, sondern mit einem optimierten Verfahren und einem stärkeren Einbezug der Industrie weitergeführt werden.