Schienengüterverkehrsverbände (SGV-Verbände) aus mehreren EU-Ländern haben in einem gemeinsamen Schreiben an den neuen deutschen Verkehrsminister Patrick Schnieder die zunehmende Komplexität, Kosten und Unsicherheit des SGV auf der deutschen Bahninfrastruktur kritisiert. Bemängelt wird, dass Infrastrukturbetreiber DB InfraGO weder die Infrastrukturqualität noch kundenorientierte Informationen bereitstellt, die in vielen europäischen Ländern Standard sind. Im Schreiben vom 13. Mai 2025 wird Schnieder aufgefordert, Zustand und Management des deutschen Schienennetzes zur Priorität zu machen, da Deutschland ein zentrales Drehkreuz der europäischen Logistik darstellt. Die SGV-Verbände unterstützen zwar Investitionen in die Infrastruktur, fordern jedoch praktikable Umleitungsrouten bei längeren baubedingten Sperrungen von Hauptkorridoren. Die derzeit vorgeschlagenen Umleitungen sind danach zu lang, bieten unzureichende Kapazitäten und können selbst von Störungen betroffen sein, während die Kommunikation verzögert und inkonsistent ist. Gefordert wird eine Änderung des Ansatzes bei Bauarbeiten, wenn keine praktikablen Umleitungen garantiert werden können, da die aktuelle Situation das Risiko birgt, dass der SGV zurück auf die Straße verlagert wird, mit der Folge von mehr Staus und Untergrabung der Klimaziele.
