Die ungarische Regierung hat angekündigt, die Anteile des österreichischen Bauunternehmens Strabag an der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (GySEV) zu erwerben. Das kündigte der ungarische Bau- und Verkehrsminister János Lázár auf Facebook an. Mit dem Kauf der Strabag-Anteile will Ungarn die Mehrheitsbeteiligung an GySEV ausbauen. Aktuell hält der ungarische Staat etwa 66 % der GySEV-Aktien, die Republik Österreich rund 28 % und Strabag etwa 6 %. Nach Entlassung der stellvertretenden Geschäftsführerin von GySEV Österreich, Hana Dellemann, plant Ungarn eine Kapitalerhöhung durch Übernahme der Strabag-Anteile. Lázár kritisierte frühere Verträge mit Österreich, die der ungarischen Seite ungerechtfertigte Nachteile gebracht hätten, und betonte, dass der ungarische Staat weiterhin in GySEV investiert habe, während der österreichische Staat seinen Anteil an der Kapitalerhöhung nicht erfüllte. Die Zustimmung der österreichischen Wettbewerbsbehörde zu der Transaktion hatte den Weg für den Erwerb der Strabag-Anteile durch Ungarn geebnet. Lázár betonte, dass das Unternehmen ein Joint Venture bleiben und der österreichische Staat weiterhin als Minderheitsaktionär Partner sein wird.